Samstag, 28. September 2013

Freitag, 30. August 2013

Unsere heutige Wanderung führt uns über den Böhmischen Kamm. Mit dem Bus fahren wir herunter nach Spindlermühle (Špindlerův Mlýn) und nehmen dort den Sessellift auf den Schüsselberg (Medvědín). In Richtung Nordwesten gelangen wir mit Gelbstrich/Rotstrich über ein Hochmoor (Schweinepfütze/Svinské louže) in kurzer Zeit zum Aussichtspunkt Šmídova vyhlídka. Sein Name erinnert an Ludwig Schmitt (1841-1895), der als Förster bei Johann Graf von Harrach beschäftigt war. Dank des guten Wetters können wir von der Schneegrubenbaude (Schronisko nad Śnieżnymi Kotłami) im Norden bis zum Heuschober (Stoh) im Südosten alles überblicken. Auch die Schneekoppe (cz. Sněžka/p. Śnieżka) zeigt sich uns heute. Wir stoßen schließlich auf die zwischen 1934 bis 1936 gebaute Masaryk-Straße (Masarykova silnice), der wir ein Stück bergauf folgen. Oberhalb des Gletscherkars der Großen Kesselgrube (Velká Kotelni jamá) liegen die Harrachsteine (Harrachovy kameny),
von denen man einen schönen Ausblick auf den Hauptkamm des Riesengebirges hat.
Links die Veilchenspitze (cz. Violík/p. Łabski Szczyt), in der Mitte die ehemalige Schneegrubenbaude (Schronisko nad Śnieżnymi Kotłami). Vorbei an Rübazahls Rosengarten (Růženčina zahrádka), einem Steinkreis am Nordhang der Kesselkoppe (Kotel), über dessen Alter sich die Archäologen bis heute nicht im Klaren sind, laufen wir weiter zu den Hofbauden (Dvoračky).
Links die Hofbaude, deren heutiger Zustand aus dem Jahr 1928 stammt. Rechts die neue Stumpebaude (Štumpovka). Ihre Geschichte kann man der Website der heutigen Eigentümer entnehmen. Danach stand an dieser Stelle ursprünglich ein Wirtschaftsgebäude, das im Jahr 1930 von Herrn Stumpe gekauft wurde. Nach der Nutzung als Touristenherberge während der kommunistischen Herrschaft brannte das Gebäude 1990 aus unbekannten Gründen aus. Die Brandstätte wurde von der tschechischen Nationalparkverwaltung eingeebnet. 1991 erwarb der Onkel der heutigen Eigentümer die Hofbaude, im Jahr darauf auch das Nachbargrundstück mit der Brandstätte. Im Jahr 2000 ging beides an die heutigen Besitzer über. Sie versuchten zuerst, die Hofbaude ganzjährig zu bewirtschaften, was aber schließlich an den zunehmend strengeren Hygienenormen scheiterte. Der Ausweg war die Errichtung eines völlig neuen Gebäudes, das Ende 2008 eröffnet wurde und zu Ehren des damaligen Besitzers den Namen Stumpebaude (Štumpovka) trägt. Hier legen wir unsere Mittagsrast ein. Für mich gibt es heute wieder einmal Heidelbeerknödel. Nachdem wir uns gestärkt haben, gehen wir etwa 300 Meter auf unserem Weg wieder zurück bis wir zur Abzweigung eines mit Grünstrich markierten Weges kommen. Diesem folgen wir und steigen - teils über Serpentinen - durch den unteren Teil der Kesselgruben (Kotelní jámy) ab.
Bei den Oberen Schüsselbauden (Horní Mísečky) erreichen wir die Starkenbachbaude (Jilemnická bouda), wo wir eine Rast einlegen. Mit Rotstrich führt unser Weg weiter bergab nach Friedrichsthal (Bedřichov), einem Ortsteil von Spindlermühle (Špindlerův Mlýn). Ein Taxi, das auch nicht viel teurer als der Bus ist, bringt uns zu unserem Quartier. Damit haben wir heute etwa 17 Kilometer zurückgelegt.