Donnerstag, 19. September 2013

Mittwoch, 28. August 2013

Mit einem Wetterumschwung muss man im Riesengebirge immer rechnen. Aber der kann natürlich auch besseres Wetter bringen. So war es heute früh bewölkt und etwas trüb, dennoch wurde es bis zum Nachmittag ein sonniger Tag. Kurz nach 9 Uhr fährt unsere Gruppe mit dem Bus hinunter nach Spindlermühle. Vom Ortsteil St. Peter (Svatý Petr) aus bringt uns ein viersitziger Sessellift in etwa 12 Minuten auf das Hochplateau des Planur (Pláň).
Über den mit 1195,8 Meter höchsten Punkt der Ebene, den Přední Planina, wandern wir mit Blaustrich knapp einen Kilometer nach Süden und biegen dort nach links in den grün markierten Weg ab, um kurz danach die Planurbaude (Bouda na Pláni) zu erreichen.
Es heißt, dass sich hier im Jahr 1944 Offiziere der deutschen Wehrmacht unter der Leitung des Grafen von Stauffenberg trafen, um das Attentat auf Hitler vorzubereiten. Ob er hierbei auch die Sprengsätze in Empfang nahm, die am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreussen explodierten, ist fraglich, wird aber wiederholt kolportiert. Schließlich kommt die Gruppe der Keilbauden (Klínové boudy) in Sicht.
Im August 2008 wurde bei den Bauden auch eine Informationstafel aufgestellt.
Die Keilbaude (Klínová bouda) brannte 1970 aus, in der Nähe entstand die Neue Keilbaude (Nová Klínovka), auch als Chata Tesla bezeichnet.
Unterhalb der Bauden hat der Keilbach (Klínový potok) ein Kerbtal wie aus dem Lehrbuch geschaffen. Ganz oben jenseits des Keilbachs (links vom Bildrand) liegen die Friesbauden (Friesovy Boudy). Wir steigen bis zur Schutzhütte Klínovka auf, rasten dort einen Augenblick und machen dann einen Abstecher zum nur einen Kilometer entfernten Restaurant "Chalupa na Rozcestí". Ich bin ein wenig durchgefroren und finde deshalb das Innere mit dem brennenden Kaminofen, über dem man feuchte Anoraks zum Trocknen aufhängen kann, sehr anheimelnd.
Die kulinarischen Renner unserer Gruppe sind Heidelbeerknödel
und Palatschinken mit Obst und Schlagsahne. Ich brauche dringend etwas Heißes und gönne mir deswegen eine Kohlsuppe. Mit 45 Kronen (etwa 1,75 Euro) bin ich dabei. Als wir die Hütte wieder verlassen hat die Schneekoppe für kurze Zeit ihre Wolkenhaube abgenommen.
Wir wandern wieder hinunter zur Schutzhütte und schließlich mit Blaustrich an der Ostflanke des Heuschober (Stoh) entlang, mit atemberaubender Aussicht in den Langen Grund (Dlouhý důl), zweifellos der unbestrittene Höhepunkt des heutigen Tages.
Über mehrere Serpentinen geht es weiter abwärts und schließlich kommt St. Peter (Svatý Petr) in Sicht.
Mehrere Bäche kreuzen unseren Weg bis wir schließlich knapp oberhalb der Talstation des Lifts zum Planur herauskommen. Wir kürzen beträchtlich ab und laufen das steile Stück über die Skipiste hinunter. Der Weg von St. Peter bis zur Bushaltestelle in Spindlermühle ist dann nicht mehr der Rede wert. Unser Bus fährt um 15:30 Uhr ab und etwa 20 Minuten später sind wir wieder an unserem Quartier angelangt.