Samstag, 7. September 2013
Warum dieser Blog?
Meine Mutter stammte aus einem Dorf, nicht weit von Hirschberg im Riesengebirge. Sie wurde, wie Millionen andere Deutsche, nach dem 2. Weltkrieg vertrieben. Sie akzeptierte es einfach als eine Tatsache und war in keiner Weise den neuen Bewohnern feindlich gesinnt. Die Polen, die dorthin umgesiedelt wurden, waren selbst zum großen Teil Vertriebene aus einem Teil Ostpolens, der an die Sowjetunion fiel. Im Prinzip teilten sie ein ähnliches Schicksal.
Als in den 1970er Jahren Reisen in die "alte Heimat" auch für die Menschen in der Bundesrepublik wieder möglich wurden, besuchte meine Mutter mehrfach ihr Heimatdorf. Zwei mal hatte ich das Glück, sie dabei begleiten zu können. Damals habe ich auch etwas vom Riesengebirge kennengelernt. Das liegt jetzt schon über 35 Jahre zurück. Vor einigen Monaten erwachte mein Interesse am Riesengebirge auf's Neue.
Ich wollte dort noch einmal eine Woche lang wandern. Meine Frau konnte ich dafür nicht begeistern. Alleine zu wandern macht keine Freude und ist bisweilen auch nicht ganz ungefährlich. Schließlich erinnerte ich mich an den Riesengebirgsverein, in dem meine Mutter Mitglied gewesen war. Dank des Internets war der Kontakt schnell hergestellt. Ich erfuhr, dass die Ortsgruppe Leipzig eine Wanderwoche im Riesengebirge durchführt. Hans-Joachim Hörenz, ihr Vorsitzender, ließ mich freundlicherweise als Gast daran teilnehmen.
Über meine Erlebnisse möchte ich im Folgenden erzählen.
Noch ein Hinweis zur Schreibweise geographischer Namen. Ich benutze an erster Stelle die mir geläufige deutsche Bezeichnung. In Klammern folgt dann der heutige polnische oder tschechische Name. Bisweilen gebe ich die Bezeichnung auch in beiden Sprachen an.